Warum geht es im Oktober 2025 um alles für Balkonkraftwerke?
Im Oktober 2025 entscheidet sich, ob Stecker‑PV‑Anlagen weiterhin unkompliziert auf dem Balkon betrieben werden dürfen. Ein internationaler Norm‑Entwurf der IEC (IEC 60364‑7‑751) sieht vor, dass Mini‑Photovoltaikanlagen nicht länger in vorhandene Haushaltsstromkreise eingespeist werden dürfen, sondern nur noch über separat installierte Einspeisekreise. Das würde für Verbraucher zusätzliche Kosten und Aufwand bedeuten und in vielen Mietshäusern wohl schlicht nicht umsetzbar sein.
Was fordert die neue IEC‑Norm konkret?
- Verbot des Anschlusses an normale Steckdosen: Mini‑PV‑Module sollen künftig nur noch an dafür vorgesehene Einspeisestellen angeschlossen werden.
- Erzwungene Neuverkabelung: Es wird verlangt, separate, fest abgesicherte Leitungen vom Verteilerkasten zu den PV‑Modulen zu ziehen, was Handwerkereinsatz und Kosten in Höhe von mehreren hundert Euro verursacht.
Was bedeutet das für bestehende und neue Anlagen?
- Bestandsanlagen sollen Bestandsschutz genießen, wenn sie noch vor Inkrafttreten installiert wurden.
- Neue Balkonkraftwerke würden unter die neuen Regeln fallen – sie müssten teurer und aufwendiger installiert werden, was ihre Wirtschaftlichkeit deutlich drücken würde.

Deutsche Gegenstrategien: VDE und HTW Berlin aktiv
- Der VDE arbeitet derzeit an einer nationalen Produktnorm, die weiterhin den Steckdosenanschluss (Schuko) bis zu 800 W ermöglicht und damit dem deutschen Standard entspricht.
- Die HTW Berlin hat in Studien bestätigt, dass diese Lösung sicher und praxistauglich ist
Wechselrichter & Balkonkraftwerk. - IEC-Normen sind keine Gesetze – Deutschland kann sie national abändern oder intern anpassen.
Chancen und Risiken: So sollten Verbraucher handeln
Handlungsempfehlung | Nutzen |
Jetzt installieren | Anlagen genießen Bestandsschutz und entgehen möglicher Hürden ab Oktober |
Normentwicklung verfolgen | Sobald nationale Regeln stehen (spätestens bis Ende 2025), wissen Verbraucher, ob Schuko‑Anschluss bleibt |
Beratung einholen | Handwerker, Netzbetreiber oder VDE‑Experten können helfen, Risiken abzufedern |
Fazit: Plug‑&‑Play oder aufwendiges Estrich‑Solar?
Die geplante IEC‑Norm sieht aus Verbrauchersicht nach einem Rückschlag aus. Sie würde den einfachen Plug‑&‑Play‑Ansatz durch stark technisch geprägte Lösungen ersetzen. Doch Deutschland hat eine jahrzehntelange Erfahrung mit der 800‑Watt‑Schuko‑Regel und viele Studien untermauern deren Sicherheit. Ob der grüne DIY‑Solarboom weiterhin möglich bleibt, hängt vom Ausgang der Normentscheidung im Oktober 2025 ab.
Warum Du jetzt handeln solltest!
- Die Frist zur Kommentierung des IEC‑Entwurfs ist abgelaufen, jetzt geht es um die Entscheidung im Gremium.
- Wer aktuell ein Balkonkraftwerk installieren möchte, sollte das nun tun, um mögliche Verschärfungen zu umgehen.
- Gleichzeitig lohnt es sich, politisch aktiv zu bleiben – VDE, Solar2030 und Balkon.Solar rufen bereits dazu auf, Einfluss auf die Normsetzung zu nehmen.